Sympathikus und Parasympathikus: Teile des autonomen Nervensystems, die die Körperfunktionen regulieren und das Gleichgewicht von Stress und Entspannung beeinflussen.

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Sympathikus und Parasympathikus sind wie Krieg und Frieden - das eine existiert nur durch das andere

Das autonome Nervensystem (ANS) ist in zwei Hauptteile unterteilt: den Sympathikus, der oft als „Kampf-oder-Flucht“-System bezeichnet wird, und den Parasympathikus, der das „Ruhen und Verdauen“-System darstellt. Diese beiden Systeme arbeiten ständig zusammen, um das innere Gleichgewicht (Homöostase) des Körpers zu wahren.

Der Sympathikus wird aktiviert, wenn der Körper in einer stressigen Situation ist. Er erhöht die Herzfrequenz, erweitert die Bronchien in den Lungen und setzt Energie frei, um den Körper auf eine schnelle Reaktion vorzubereiten. Während dies in akuten Situationen lebensrettend sein kann, kann eine chronische Aktivierung des Sympathikus durch anhaltenden Stress zu negativen gesundheitlichen Folgen führen, wie erhöhtem Blutdruck, Entzündungen und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Im Gegensatz dazu fördert der Parasympathikus die Entspannung und Erholung des Körpers. Er senkt die Herzfrequenz, fördert die Verdauung und unterstützt regenerative Prozesse im Körper. Ein gut funktionierender Parasympathikus kann die negativen Auswirkungen von chronischem Stress abmildern und wird mit einer besseren Gesundheit und möglicherweise auch einer längeren Lebensspanne in Verbindung gebracht.

Das Gleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus ist entscheidend für die Gesundheit. Chronischer Stress, der zu einer dauerhaften Aktivierung des Sympathikus führt, kann das Risiko für verschiedene altersbedingte Erkrankungen erhöhen. Im Gegensatz dazu wird eine starke parasympathische Aktivität oft mit einer besseren Erholung, einem stärkeren Immunsystem und einer besseren Herzgesundheit in Verbindung gebracht.

Ein anschauliches Beispiel aus dem Alltag ist die tiefe, langsame Atmung, die oft in der Meditation oder beim Yoga verwendet wird. Diese Praxis aktiviert den Parasympathikus und kann helfen, Stress zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.

 

Quellen:

  1. Thayer, J. F., & Lane, R. D. (2007). The role of vagal function in the risk for cardiovascular disease and mortality. Biological Psychology, 74(2), 224-242.
  2. McEwen, B. S. (1998). Protective and damaging effects of stress mediators. New England Journal of Medicine, 338(3), 171-179.
  3. Porges, S. W. (2001). The polyvagal theory: phylogenetic substrates of a social

 

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