Rapamycin ist ein Medikament, das den mTOR-Signalweg hemmt und die Lebensdauer verlängern könnte.

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Rapamycin – hohe Wirkung, aber noch offene Fragen

Rapamycin wurde erstmals in den 1970er Jahren aus einem Bodenbakterium auf der Osterinsel isoliert. Ursprünglich als Mittel zur Verhinderung von Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantationen eingesetzt, haben Wissenschaftler später entdeckt, dass Rapamycin auch das Potenzial hat, den Alterungsprozess zu beeinflussen.

Das Medikament wirkt durch die Hemmung des mTOR-Signalwegs (mechanistic Target of Rapamycin), der für das Zellwachstum und den Stoffwechsel verantwortlich ist. Der mTOR-Signalweg reguliert viele zelluläre Prozesse, einschließlich des Proteinaufbaus, der Autophagie und der Zellproliferation. Eine Überaktivierung dieses Signalwegs ist jedoch mit beschleunigtem Altern und der Entstehung altersbedingter Krankheiten verbunden.

Tierstudien haben gezeigt, dass die Verabreichung von Rapamycin die Lebensdauer von Mäusen erheblich verlängern kann. Diese Mäuse entwickelten seltener Krebs, hatten ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zeigten insgesamt eine verbesserte Gesundheit im Alter. Dies hat großes Interesse an der möglichen Anwendung von Rapamycin bei Menschen geweckt, insbesondere im Bereich der Gerontologie, wo es als potenzielles Mittel zur Verzögerung des Alterns untersucht wird.

Eine der Herausforderungen bei der Anwendung von Rapamycin bei Menschen ist jedoch seine immunsuppressive Wirkung, die das Risiko für Infektionen erhöhen kann. Daher wird intensiv daran geforscht, wie Rapamycin oder verwandte Substanzen sicher eingesetzt werden können, um die Vorteile der mTOR-Hemmung zu nutzen, ohne die Immunkompetenz zu beeinträchtigen.

 

Quellen:

  1. Harrison, D. E., Strong, R., Sharp, Z. D., Nelson, J. F., Astle, C. M., Flurkey, K., ... & Miller, R. A. (2009). Rapamycin fed late in life extends lifespan in genetically heterogeneous mice.

 

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