Auf der Suche nach den Mustern der Langlebigkeit – Proteom
Das Proteom repräsentiert das dynamische und komplexe Set von Proteinen, die in einer Zelle zu einem bestimmten Zeitpunkt produziert werden. Es ist weitgehend für die Funktion und Gesundheit von Zellen verantwortlich, da Proteine die biochemischen Reaktionen katalysieren, Struktur bieten und Signale innerhalb der Zellen und zwischen Zellen vermitteln.
Die Proteomik, die Wissenschaft der Untersuchung des Proteoms, ist von entscheidender Bedeutung für das Verständnis, wie sich Alterungsprozesse auf zellulärer Ebene abspielen. Veränderungen im Proteom, wie Fehlfaltungen, posttranslationale Modifikationen oder Abbau von Proteinen, können direkt mit altersbedingten Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson und Krebs in Verbindung gebracht werden.
Ein Beispiel für die Bedeutung des Proteoms in der Alternsforschung ist die Untersuchung von Proteinen, die an der Proteostase beteiligt sind – dem Gleichgewicht der Proteinproduktion und -abbau. Dysfunktionen in der Proteostase können zur Akkumulation von schädlichen Proteinen führen, die wiederum zu Zellschäden und Alterung beitragen.
Durch die Analyse des Proteoms können Wissenschaftler Muster und Signaturen identifizieren, die mit Langlebigkeit und Gesundheit im Alter korrelieren. Dies könnte zur Entwicklung neuer Therapien führen, die gezielt auf die Erhaltung der Proteinhomöostase abzielen und somit altersbedingte Krankheiten verhindern oder verlangsamen könnten.
Quellen:
- Aebersold, R., & Mann, M. (2003). Mass spectrometry-based proteomics. Nature, 422(6928), 198-207. DOI: 10.1038/nature01511
- Sahu, A., & Sharan, R. N. (2012). Proteomics and genomics: role in understanding aging and age-related diseases. In Handbook of Models for Human Aging (pp. 223-237). Academic Press. DOI: 10.1016/B978-0-12-379622-0.00017-7