Es werde Licht: Photobiomodulation
Photobiomodulation (PBM) bezieht sich auf die Anwendung von spezifischen Wellenlängen des Lichts, typischerweise im roten oder nahinfraroten Spektrum, um zelluläre Prozesse zu modulieren. Diese Therapie hat in den letzten Jahren erhebliches Interesse geweckt, da sie das Potenzial besitzt, eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen zu bieten, einschließlich der Verlangsamung des Alterungsprozesses.
Die Wirkungsweise von Photobiomodulation beruht hauptsächlich auf der Wechselwirkung von Licht mit Mitochondrien, den Kraftwerken der Zellen. Licht in bestimmten Wellenlängen kann die Aktivität von Cytochrom-C-Oxidase, einem Enzym in der mitochondrialen Atmungskette, erhöhen. Dies führt zu einer verbesserten Produktion von Adenosintriphosphat (ATP), dem Energie-Molekül der Zellen. Mit mehr Energie ausgestattet, können Zellen effizienter funktionieren, was zu einer besseren Gewebereparatur und einer Verringerung von Entzündungen führt.
Studien haben gezeigt, dass PBM in der Lage ist, die Hautalterung zu verlangsamen, indem sie die Kollagenproduktion stimuliert und den oxidativen Stress reduziert. Zudem wird PBM in der Neurologie untersucht, um neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson zu behandeln, da es die zelluläre Energieproduktion im Gehirn verbessern und Entzündungsprozesse reduzieren kann.
Ein praktisches Beispiel für den Einsatz von Photobiomodulation ist die Behandlung von Wunden und Narben. Kliniken verwenden PBM, um die Heilungszeit zu verkürzen und die Qualität des neuen Gewebes zu verbessern. Zudem wird die Therapie in der Sportmedizin eingesetzt, um Muskelerholung und Verletzungsheilung zu beschleunigen.
Quellen:
- Hamblin, M. R. (2017). Mechanisms and applications of the anti-inflammatory effects of photobiomodulation. AIMS Biophysics, 4(3), 337-361. DOI: 10.3934/biophy.2017.3.337
- de Freitas, L. F., & Hamblin, M. R. (2016). Proposed mechanisms of photobiomodulation or low-level light therapy. IEEE Journal of Selected Topics in Quantum Electronics, 22(3), 348-364. DOI: 10.1109/JSTQE.2016.2561201