Oxidativer Stress: Zellschäden, die durch freie Radikale verursacht werden und vermutlich zum Altern beitragen.

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Oxidativer Stress – auf das Gleichgewicht kommt es an

Oxidativer Stress ist ein Zustand, bei dem das Gleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien im Körper gestört ist. Freie Radikale sind hochreaktive Moleküle, die durch normale Stoffwechselprozesse entstehen, aber auch durch Umweltfaktoren wie Rauchen, Umweltverschmutzung und UV-Strahlung vermehrt produziert werden. Wenn freie Radikale in Überzahl vorhanden sind, können sie Zellen, Proteine und DNA schädigen, was letztendlich zu einer beschleunigten Alterung und der Entstehung von Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und neurodegenerativen Störungen führt.

Der oxidative Stress wurde erstmals in den 1950er Jahren intensiv erforscht, als der Wissenschaftler Denham Harman die "freie Radikalentheorie des Alterns" vorschlug. Diese Theorie besagt, dass die Ansammlung von Schäden durch freie Radikale eine der Hauptursachen für den Alterungsprozess ist. Die Theorie hat seitdem zahlreiche Studien inspiriert, die den Zusammenhang zwischen oxidativem Stress und dem Altern untersucht haben.

Ein häufiges Beispiel für oxidativen Stress ist die Bildung von Lipidperoxidation, bei der freie Radikale Fettsäuren in Zellmembranen angreifen, was zu Zellschäden und dem Verlust der Zellintegrität führt. Dies kann das Risiko für chronische Erkrankungen wie Arteriosklerose und Diabetes erhöhen.

Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E, Glutathion und Coenzym Q10 spielen eine zentrale Rolle bei der Neutralisierung freier Radikale und dem Schutz der Zellen vor oxidativem Stress. Der Verzehr von antioxidantienreichen Lebensmitteln wie Beeren, Nüssen, grünem Gemüse und bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln kann dazu beitragen, die schädlichen Auswirkungen von oxidativem Stress zu mindern.

Trotz der potenziellen Vorteile von Antioxidantien gibt es jedoch auch Hinweise darauf, dass ein gewisses Maß an oxidativem Stress notwendig ist, um wichtige zelluläre Prozesse wie die Anpassung an Stress und die Reparatur von Schäden auszulösen – ein Phänomen, das als "Hormesis" bekannt ist.

 

Quellen:

  1. Harman, D. (1956). Aging: a theory based on free radical and radiation chemistry. Journal of Gerontology, 11(3), 298-300. DOI: 10.1093/geronj/11.3.298
  2. Liguori, I., Russo, G., Curcio, F., Bulli, G., Aran, L., Della-Morte, D., ... & Abete, P. (2018). Oxidative stress, aging, and diseases. Clinical Interventions in Aging, 13, 757-772. DOI: 10.2147/CIA.S158513

 

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