Ketogene Diät: Eine Diät mit hohem Fett- und niedrigem Kohlenhydratgehalt, die potenziell altersbedingte Krankheiten reduzieren kann.

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Ketogene Diät: Sich das Sonntagsbrötchen verkneifen.

Die ketogene Diät, oft einfach als "Keto-Diät" bezeichnet, ist ein Ernährungsansatz, der eine drastische Reduzierung der Kohlenhydratzufuhr und eine Erhöhung der Fettaufnahme erfordert. Diese Diät führt den Körper in einen Zustand der Ketose, bei dem er anstelle von Glukose Fett als Hauptenergiequelle nutzt. Während die Keto-Diät ursprünglich in den 1920er Jahren entwickelt wurde, um Epilepsie, insbesondere bei Kindern, zu behandeln, hat sie in den letzten Jahren breite Anerkennung für ihre potenziellen Vorteile im Bereich der Langlebigkeit und Prävention altersbedingter Krankheiten gefunden.

In einem ketogenen Zustand produziert der Körper Ketonkörper, die eine alternative Energiequelle für das Gehirn darstellen und nachweislich neuroprotektive Wirkungen haben. Forscher wie Dr. Dominic D’Agostino von der University of South Florida haben umfangreiche Studien durchgeführt, die zeigen, dass die ketogene Diät neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson verlangsamen kann, indem sie Entzündungen reduziert und den oxidativen Stress mindert.

Ein weiteres faszinierendes Gebiet der Keto-Forschung betrifft den Einfluss dieser Diät auf metabolische Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit, die häufig mit dem Alter einhergehen. Dr. Eric Westman von der Duke University hat in mehreren klinischen Studien gezeigt, dass die Keto-Diät nicht nur den Blutzuckerspiegel stabilisiert, sondern auch die Insulinsensitivität verbessert, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann. Diese Effekte könnten erklären, warum die Keto-Diät als potenziell lebensverlängernd gilt.

Es gibt auch Hinweise darauf, dass die ketogene Diät die Zellalterung beeinflussen kann. Studien deuten darauf hin, dass eine Verringerung der Glukosezufuhr und die Erhöhung der Ketonkörperproduktion die Autophagie fördern kann – einen zellulären Reinigungsprozess, der beschädigte Proteine und Zellteile abbaut und so zur Zellgesundheit und Langlebigkeit beiträgt. Dies unterstützt die Idee, dass die Keto-Diät nicht nur beim Abnehmen hilft, sondern auch tiefgreifende Auswirkungen auf die Alterung auf zellulärer Ebene hat.

Ein praktisches Beispiel dafür, wie die Keto-Diät im Alltag funktioniert, könnte ein Ernährungsplan sein, der hauptsächlich aus fettreichen Lebensmitteln wie Avocados, Nüssen, Samen, fettem Fisch, Eiern und Olivenöl besteht, während der Verzehr von kohlenhydratreichen Lebensmitteln wie Brot, Reis, Nudeln und Zucker minimiert wird. Diese Ernährungsumstellung erfordert Disziplin, aber viele, die sie befolgen, berichten von erhöhter Energie, verbesserter geistiger Klarheit und einer allgemeinen Verbesserung ihrer Lebensqualität.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Keto-Diät nicht für jeden geeignet ist. Personen mit bestimmten Stoffwechselstörungen oder Nierenproblemen sollten diese Diät nur unter ärztlicher Aufsicht durchführen. Darüber hinaus kann die Umstellung auf eine ketogene Ernährung zu Beginn Nebenwirkungen wie die sogenannte „Keto-Grippe“ verursachen, die Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen und Übelkeit umfassen kann, bis sich der Körper an die neue Energiequelle gewöhnt hat.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die ketogene Diät ein potenziell wirksames Instrument zur Verbesserung der Gesundheit und Langlebigkeit sein kann. Durch die Förderung eines ketogenen Stoffwechsels und die Verringerung von Entzündungen und oxidativem Stress trägt sie möglicherweise dazu bei, das Risiko altersbedingter Krankheiten zu senken und die Lebensqualität zu verbessern.

 

Quellen:

  1. D’Agostino, D. P., et al. (2013). Therapeutic ketosis with ketone ester delays central nervous system oxygen toxicity seizures in rats. American Journal of Physiology-Regulatory, Integrative and Comparative Physiology, 304(10), R829-R836. DOI: 10.1152/ajpregu.00506.2012.
  2. Westman, E. C., et al. (2008). The effect of a low-carbohydrate, ketogenic diet versus a low-glycemic index diet on glycemic control in type 2 diabetes mellitus. Nutrition & Metabolism, 5(1), 36. DOI: 10.1186/1743-7075-5-36.
  3. Paoli, A., et al. (2013). Beyond weight loss: a review of the therapeutic uses of very-low-carbohydrate (ketogenic) diets. European Journal of Clinical Nutrition, 67(8), 789-796. DOI: 10.1038/ejcn.2013.116.

 

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