Jejunum: Ein Teil des Dünndarms, relevant für die Nährstoffaufnahme, die Einfluss auf die Gesundheit und das Altern haben kann.

Aktualisiert am

Dünn, aber gewichtig: Jejunum

Das Jejunum, der mittlere Abschnitt des Dünndarms, ist ein faszinierendes Organ, das oft im Schatten anderer bekannterer Körperteile steht, aber eine wesentliche Rolle in unserem täglichen Leben spielt. Es ist ungefähr 2,5 Meter lang und befindet sich zwischen dem Duodenum (Zwölffingerdarm) und dem Ileum, dem letzten Abschnitt des Dünndarms. Seine Hauptfunktion ist die Absorption von Nährstoffen aus der Nahrung, die wir essen.

Nach dem Magen wandert die teilweise verdaute Nahrung in das Jejunum, wo die eigentliche Magie der Nährstoffaufnahme beginnt. Hier werden Vitamine, Mineralien, Proteine, Fette und Kohlenhydrate in den Blutkreislauf aufgenommen, um den Körper zu versorgen. Besonders beeindruckend ist die Tatsache, dass das Jejunum dank seiner stark gefalteten Innenwand und den winzigen fingerartigen Fortsätzen, den Zotten, eine enorm große Oberfläche zur Verfügung stellt, um diese Nährstoffe effizient aufzunehmen.

Warum ist das Jejunum aber relevant für die Langlebigkeit? Es ist nicht nur ein einfacher „Passagebereich“ im Verdauungssystem, sondern ein Ort, an dem die Gesundheit und das Wohlbefinden maßgeblich beeinflusst werden können. Eine gute Funktion des Jejunums stellt sicher, dass lebenswichtige Nährstoffe effektiv aufgenommen werden. Fehlt diese Fähigkeit, können Mangelerscheinungen auftreten, die zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen führen, die den Alterungsprozess beschleunigen könnten.

Ein interessanter Aspekt ist die Rolle des Jejunums in Bezug auf die Aufnahme von Mikronährstoffen, die als Antioxidantien wirken und den Körper vor oxidativem Stress schützen. Dieser oxidative Stress ist einer der Hauptfaktoren, die zum Altern beitragen. Wenn das Jejunum effizient arbeitet, stellt es sicher, dass Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E und Zink in ausreichenden Mengen aufgenommen werden, um die Zellen zu schützen und gesund zu halten.

Darüber hinaus könnte die Gesundheit des Jejunums auch in der Prävention von altersbedingten Erkrankungen eine Rolle spielen. Studien haben gezeigt, dass eine gestörte Nährstoffaufnahme, wie sie bei Erkrankungen des Jejunums auftreten kann, das Risiko für chronische Erkrankungen wie Osteoporose, Anämie und sogar neurodegenerative Krankheiten erhöht. Diese Erkrankungen sind oft mit einer schlechteren Lebensqualität im Alter verbunden.

Ein weiteres interessantes Forschungsgebiet ist die Verbindung zwischen dem Jejunum und der Darmmikrobiota, der Gemeinschaft von Mikroorganismen, die im Darm leben. Eine gesunde Darmflora unterstützt das Jejunum bei der Nährstoffaufnahme und schützt gleichzeitig vor Entzündungen, die den Alterungsprozess beschleunigen könnten. Dr. Jeffrey Gordon, ein führender Forscher im Bereich der Mikrobiomforschung, hat herausgefunden, dass das Gleichgewicht der Darmflora eine wichtige Rolle für die allgemeine Gesundheit und möglicherweise auch für das gesunde Altern spielt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Jejunum weit mehr ist als nur ein Abschnitt des Verdauungstrakts. Es ist ein entscheidender Faktor für die Aufnahme lebenswichtiger Nährstoffe, die unsere Gesundheit und Langlebigkeit unterstützen. Eine gute Pflege dieses Teils des Dünndarms, sei es durch eine ausgewogene Ernährung, die reich an Nährstoffen und Ballaststoffen ist, oder durch die Unterstützung einer gesunden Darmflora, kann einen wesentlichen Beitrag zu einem gesunden Alterungsprozess leisten.

 

Quellen:

  1. Johnson, L. R., & Grossman, M. I. (1997). Gastrointestinal Physiology. Mosby.
  2. Gordon, J. I., & Ley, R. E. (2010). The human gut microbiome: ecology and recent evolutionary changes. Annual Review of Microbiology, 64(1), 411-429. DOI: 10.1146/annurev.micro.112408.134119.
  3. Martel, J., Ojcius, D. M., Ko, Y. F., Ke, P. Y., Wu, C. Y., & Young, J. D. (2017). Anti-aging effects of probiotics in humans and animals. Journal of Clinical Medicine, 6(7), 52. DOI: 10.3390/jcm6070052.

 

🔙 Zurück zum Glossar

Veröffentlicht am Aktualisiert am