Intermittent Fasting (Intervallfasten): Ein Essensmuster, das Perioden des Fastens mit Perioden des Essens abwechselt und die Lebensdauer verlängern kann.

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Sich und dem Körper ab und zu eine Pause gönnen: Intervallfasten

Intermittent Fasting (Intervallfasten) ist eine der populärsten Ernährungsstrategien unserer Zeit und das nicht ohne Grund. Es bietet nicht nur eine flexible Möglichkeit, Kalorien zu reduzieren und Gewicht zu kontrollieren, sondern hat auch tiefe Wurzeln in der menschlichen Evolution und bringt bemerkenswerte gesundheitliche Vorteile mit sich. Bei diesem Essensmuster wechseln sich Zeiten des Essens mit Zeiten des Fastens ab, wobei unterschiedliche Zeitmuster zur Anwendung kommen. Zu den gängigsten gehören das 16/8-Muster, bei dem 16 Stunden lang gefastet und in einem 8-Stunden-Fenster gegessen wird, das 5:2-Muster, bei dem fünf Tage normal gegessen wird und an zwei Tagen die Kalorienzufuhr stark reduziert wird, und das 20/4-Muster, bei dem die Nahrungsaufnahme auf ein 4-Stunden-Fenster pro Tag begrenzt wird.

Die wissenschaftliche Forschung hat gezeigt, dass Intervallfasten weit mehr ist als nur eine Diätstrategie. Es hat sich als eine Methode erwiesen, die den Stoffwechsel verbessert, Entzündungen reduziert und das Risiko für chronische Krankheiten wie Typ-2-Diabetes und Herzkrankheiten senkt. Besonders faszinierend ist jedoch das Potenzial des Intervallfastens, die Lebensdauer zu verlängern.

Ein tiefer Einblick in die Wirkungsweise von Intervallfasten zeigt, dass es mehrere wichtige biologische Prozesse im Körper beeinflusst. Während der Fastenphasen sinkt der Insulinspiegel, was den Fettabbau erleichtert und die Empfindlichkeit gegenüber Insulin verbessert. Zudem wird die Autophagie, ein natürlicher Reinigungsprozess der Zellen, der beschädigte oder fehlerhafte Zellbestandteile abbaut und recycelt, angeregt. Dies trägt zur Erhaltung der Zellgesundheit bei und kann altersbedingten Krankheiten entgegenwirken.

Eine Studie von Dr. Mark Mattson, einem Neurowissenschaftler am National Institute on Aging, deutet darauf hin, dass Intervallfasten auch positive Auswirkungen auf das Gehirn haben kann. Laut Mattson könnte diese Ernährungsweise das Gehirn vor neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer schützen, indem sie den Stress auf die Zellen reduziert und die Produktion von Proteinen fördert, die das Überleben und die Anpassungsfähigkeit der Nervenzellen unterstützen.

Intervallfasten hat nicht nur in der wissenschaftlichen Gemeinschaft, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit große Popularität erlangt. Persönlichkeiten wie Hugh Jackman und Jennifer Aniston haben öffentlich erklärt, dass sie diese Methode anwenden, um fit und gesund zu bleiben. Jackman etwa nutzt das 16/8-Muster, um seinen Körper für Rollen in Bestform zu bringen.

Die Idee, dass das, was wir essen, nicht nur von Bedeutung ist, sondern auch wann wir essen, hat eine neue Dimension in das Verständnis von Ernährung und Gesundheit gebracht. Die zunehmende Forschung legt nahe, dass Intervallfasten eine wirkungsvolle Strategie sein könnte, um das Leben zu verlängern und gleichzeitig die Lebensqualität zu verbessern.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Intervallfasten nicht für jeden geeignet ist. Menschen mit bestimmten Gesundheitszuständen oder besonderen Ernährungsbedürfnissen sollten vor Beginn eines solchen Programms einen Arzt oder Ernährungsberater konsultieren.

 

Quellen:

  1. Mattson, M. P., Longo, V. D., & Harvie, M. (2017). Impact of intermittent fasting on health and disease processes. Ageing Research Reviews, 39, 46-58. DOI: 10.1016/j.arr.2016.10.005.
  2. Varady, K. A., & Hellerstein, M. K. (2007). Alternate-day fasting and chronic disease prevention: A review of human and animal trials. American Journal of Clinical Nutrition, 86(1), 7-13. DOI: 10.1093/ajcn/86.1.7.
  3. Longo, V. D., & Panda, S. (2016). Fasting, circadian rhythms, and time-restricted feeding in healthy lifespan. Cell Metabolism, 23(6), 1048-1059. DOI: 10.1016/j.cmet.2016.06.001.

 

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