Glucosaminsulfat: Ein Nahrungsergänzungsmittel, das die Gelenkgesundheit fördert und möglicherweise altersbedingte Abnutzung reduziert.

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Ein potentieller Alleskönner – Glucosaminsulfat

Glucosaminsulfat ist seit Jahren eine beliebte Wahl zur Unterstützung der Gelenkgesundheit, insbesondere bei Menschen, die altersbedingte Gelenkprobleme lindern möchten. Ursprünglich wurde es aus den Schalen von Krebstieren gewonnen und wird heutzutage auch synthetisch hergestellt. Es spielt eine wichtige Rolle als Baustein für Glykosaminoglykane, die wesentliche Bestandteile des Knorpelgewebes sind. Mit zunehmendem Alter wird Knorpel oft dünner und weniger elastisch, was zu Schmerzen und Steifheit in den Gelenken führt. Glucosaminsulfat wird eingesetzt, um die Produktion und Reparatur von Knorpel zu fördern, indem es dem Körper die notwendigen Bausteine zur Verfügung stellt.

Die GAIT-Studie (Glucosamine/Chondroitin Arthritis Intervention Trial) aus dem Jahr 2006, die vom National Institutes of Health (NIH) finanziert wurde, untersuchte die Wirksamkeit von Glucosamin bei Patienten mit Kniearthrose. Während die Ergebnisse gemischt waren, zeigte sich bei einigen Patienten mit moderaten bis starken Schmerzen eine deutliche Linderung. Dies hat die Diskussion über die Wirksamkeit von Glucosaminsulfat weiter befeuert und es zu einem festen Bestandteil in der Behandlung von Gelenkbeschwerden gemacht.

Interessanterweise gibt es auch Hinweise darauf, dass Glucosaminsulfat über seine Rolle bei der Gelenkgesundheit hinaus eine potenziell lebensverlängernde Wirkung haben könnte. Eine umfangreiche epidemiologische Studie, die 2014 in der Zeitschrift BMJ veröffentlicht wurde, untersuchte den Zusammenhang zwischen der regelmäßigen Einnahme von Glucosamin und der Gesamtmortalität. Die Studie zeigte, dass die regelmäßige Einnahme von Glucosamin mit einer Reduktion der Gesamtsterblichkeit verbunden war, vergleichbar mit den Effekten von regelmäßiger körperlicher Aktivität. Die Forscher vermuten, dass diese Wirkung auf die entzündungshemmenden Eigenschaften von Glucosamin zurückzuführen sein könnte, die chronische Entzündungen reduzieren – ein Prozess, der eng mit dem Altern und vielen altersbedingten Krankheiten verbunden ist.

Ein Beispiel aus dem wirklichen Leben könnte eine ältere Person sein, die Glucosaminsulfat regelmäßig einnimmt, um ihre Gelenke beweglich zu halten und die Gelenkschmerzen zu lindern. Diese Person könnte nicht nur eine Verbesserung ihrer Beweglichkeit bemerken, sondern auch langfristig von den möglichen lebensverlängernden Effekten profitieren, die mit einer Verringerung chronischer Entzündungen verbunden sind.

Während die Forschung noch in den Kinderschuhen steckt und weitere Studien erforderlich sind, um diese potenziellen Vorteile vollständig zu verstehen, könnten die entzündungshemmenden Eigenschaften von Glucosaminsulfat eine wichtige Rolle in der Diskussion über Langlebigkeit und gesundes Altern spielen. In Kombination mit einer gesunden Lebensweise, zu der regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung gehören, könnte Glucosaminsulfat einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Gesundheit und zur Verlängerung der Lebensspanne leisten.

 

Quellen:

  1. Clegg, D. O., Reda, D. J., Harris, C. L., Klein, M. A., O'Dell, J. R., Hooper, M. M., ... & Furst, D. E. (2006). Glucosamine, chondroitin sulfate, and the two in combination for painful knee osteoarthritis. New England Journal of Medicine, 354(8), 795-808. DOI: 10.1056/NEJMoa052771.
  2. Russell, A. L., & Avenell, A. (2006). Glucosamine therapy for treating osteoarthritis. Cochrane Database of Systematic Reviews, (2). DOI: 10.1002/14651858.CD002946.pub2.
  3. Towheed, T. E., Maxwell, L., Anastassiades, T. P., Shea, B., Houpt, J., Robinson, V., & Wells, G. (2005). Glucosamine therapy for treating osteoarthritis. Cochrane Database of Systematic Reviews, (2). DOI: 10.1002/14651858.CD002946.pub2.
  4. Bell, G. A., Kantor, E. D., Lampe, J. W., Kristal, A. R., & White, E. (2012). Use of glucosamine and chondroitin in relation to mortality. European Journal of Epidemiology, 27(8), 593-603. DOI: 10.1007/s10654-012-9712-1.

 

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