Fasten: Ein periodischer Nahrungsverzicht, der zahlreiche gesundheitliche Vorteile bietet und die Langlebigkeit fördern kann.

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Fasten wirkt!? Echt jetzt? Es hätte doch alles so schön sein können...

Intermittierendes Fasten, das in der Regel als periodischer Nahrungsverzicht beschrieben wird, ist mehr als nur ein aktueller Ernährungstrend. Es hat tiefe Wurzeln in der Geschichte und findet sich in vielen Kulturen und Religionen wieder. Was in der Vergangenheit oft aus spirituellen oder kulturellen Gründen praktiziert wurde, ist heute ein faszinierendes Forschungsfeld in der Medizin und Ernährungswissenschaft, vor allem wegen seiner potenziellen Vorteile für die Gesundheit und Langlebigkeit.

Das Grundprinzip des intermittierenden Fastens ist einfach: Es geht darum, abwechselnd zwischen Essensphasen und Fastenperioden zu wechseln. Eine der bekanntesten Methoden ist das 16:8-Fasten, bei dem man 16 Stunden lang fastet und in einem 8-Stunden-Fenster isst. Es gibt auch andere Varianten, wie das 5:2-Fasten, bei dem man fünf Tage normal isst und an zwei nicht aufeinanderfolgenden Tagen die Kalorienzufuhr drastisch reduziert.

Warum sollte jemand freiwillig auf Essen verzichten? Nun, die Vorteile sind beeindruckend und werden zunehmend durch wissenschaftliche Forschung untermauert. Einer der Hauptgründe, warum intermittierendes Fasten so populär geworden ist, ist seine Fähigkeit, den Stoffwechsel zu verbessern. Untersuchungen zeigen, dass Fasten den Insulinspiegel senken, die Insulinsensitivität verbessern und die Fettverbrennung fördern kann. In einer Studie, die 2016 von Dr. Valter Longo von der University of Southern California veröffentlicht wurde, zeigte sich, dass periodisches Fasten das Potenzial hat, den Stoffwechsel zu optimieren und altersbedingten Krankheiten wie Diabetes vorzubeugen.

Ein weiterer faszinierender Aspekt des intermittierenden Fastens ist seine Wirkung auf die Zellreparatur und den Schutz vor altersbedingten Schäden. Während des Fastens beginnen die Zellen des Körpers einen Prozess der Autophagie, bei dem beschädigte Zellbestandteile abgebaut und recycelt werden. Dieser „Aufräumprozess“ ist entscheidend für die Zellgesundheit und könnte dazu beitragen, die Lebensspanne zu verlängern. Dr. Yoshinori Ohsumi, ein japanischer Zellbiologe, erhielt 2016 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für seine Entdeckungen auf dem Gebiet der Autophagie, die durch Fasten aktiviert wird.

Neben den zellulären Vorteilen gibt es auch Hinweise darauf, dass intermittierendes Fasten das Risiko für chronische Erkrankungen verringern kann. In Studien mit Tieren wurde festgestellt, dass Fasten nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs reduziert, sondern auch die Gehirngesundheit fördert, indem es neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer verzögert. Diese Ergebnisse wurden durch eine Studie von Dr. Mark Mattson, einem Neurowissenschaftler am National Institute on Aging, unterstützt, der zeigt, dass intermittierendes Fasten die neuronale Plastizität verbessern und das Gehirn vor dem Alterungsprozess schützen kann.

Für viele Menschen ist das intermittierende Fasten auch eine einfache Möglichkeit, Gewicht zu verlieren oder zu halten, ohne auf bestimmte Lebensmittel verzichten zu müssen. Statt Kalorien zu zählen oder strikte Diäten einzuhalten, ermöglicht das Fasten eine flexiblere Herangehensweise an die Ernährung, was es für viele zu einem praktikablen Lebensstil macht.

Ein einfaches Beispiel aus dem Alltag könnte so aussehen: Stellen Sie sich vor, Sie beginnen Ihr Fasten um 20:00 Uhr nach dem Abendessen und essen erst wieder am nächsten Tag um 12:00 Uhr. Das bedeutet, dass Sie 16 Stunden lang gefastet haben. Während dieser Zeit trinkt man nur Wasser, ungesüßten Tee oder Kaffee. Der Körper schaltet in den Fastenmodus, beginnt Fett zu verbrennen und aktiviert zelluläre Reparaturprozesse, die ihn vor Schäden schützen können.

Obwohl das intermittierende Fasten viele gesundheitliche Vorteile hat, ist es wichtig zu beachten, dass es nicht für jeden geeignet ist. Menschen mit bestimmten Gesundheitszuständen oder solche, die Medikamente einnehmen, sollten vor Beginn einer Fastenpraxis einen Arzt konsultieren.

 

Quellen:

  1. Longo, V. D., & Panda, S. (2016). Fasting, circadian rhythms, and time-restricted feeding in healthy lifespan. Cell Metabolism, 23(6), 1048-1059. DOI: 10.1016/j.cmet.2016.06.001.
  2. Ohsumi, Y. (2016). Autophagy and human disease: An overview of autophagy in the context of human health. Nobel Lecture.
  3. Mattson, M. P., Moehl, K., Ghena, N., Schmaedick, M., & Cheng, A. (2018). Intermittent metabolic switching, neuroplasticity and brain health. Nature Reviews Neuroscience, 19(2), 63-80. DOI: 10.1038/nrn.2017.156.

 

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