Epigallocatechin Gallate (EGCG): Ein starkes Antioxidans, das in grünem Tee vorkommt und viele gesundheitliche Vorteile bieten könnte.

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EGCG – grüne Ampel in grünem Tee

Epigallocatechin Gallate, kurz EGCG, ist das prominenteste der Catechine, die im grünen Tee vorkommen, und gilt als eines der stärksten natürlichen Antioxidantien. Grüntee ist nicht nur ein beliebtes Getränk, sondern auch ein Bestandteil vieler traditioneller Heilmittel, insbesondere in der asiatischen Kultur, wo er seit Jahrhunderten wegen seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften geschätzt wird.

EGCG wirkt im Körper, indem es freie Radikale neutralisiert – instabile Moleküle, die Zellen schädigen und zu chronischen Krankheiten wie Krebs, Herzkrankheiten und neurodegenerativen Störungen beitragen können. Ein beeindruckendes Beispiel für die Wirkung von EGCG ist seine Rolle bei der Krebsprävention. Forscher haben herausgefunden, dass EGCG die Proliferation von Krebszellen hemmen und den programmierten Zelltod (Apoptose) fördern kann, was das Risiko der Entwicklung bestimmter Krebsarten verringern könnte.

Ein bekanntes Beispiel für die Wirkung von EGCG stammt aus epidemiologischen Studien in Japan, einem Land mit einer hohen Teekultur. Dort wurde festgestellt, dass Menschen, die regelmäßig grünen Tee trinken, ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten haben. Diese Beobachtungen haben die Wissenschaftler dazu veranlasst, die Wirkmechanismen von EGCG intensiv zu erforschen.

Ein Forscher, der einen bedeutenden Beitrag zur Untersuchung von EGCG geleistet hat, ist Dr. Hirofumi Tachibana von der Kyushu University in Japan. In seinen Studien hat er gezeigt, dass EGCG nicht nur als starkes Antioxidans fungiert, sondern auch entzündungshemmende Eigenschaften besitzt. Dies ist besonders wichtig, da chronische Entzündungen eine zentrale Rolle bei vielen altersbedingten Erkrankungen spielen, darunter Arthritis und Alzheimer.

Darüber hinaus hat EGCG auch positive Auswirkungen auf das kardiovaskuläre System. Es wurde gezeigt, dass es die Oxidation von LDL-Cholesterin verhindert, ein Schlüsselmechanismus bei der Entstehung von Arteriosklerose, einer der Hauptursachen für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Eine Studie, die im Journal of the American Medical Association veröffentlicht wurde, berichtete, dass der Konsum von grünem Tee das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen signifikant senken kann – eine Wirkung, die weitgehend EGCG zugeschrieben wird.

Ein weiteres faszinierendes Anwendungsbeispiel von EGCG ist seine Rolle im Gewichtsmanagement. Es wurde festgestellt, dass EGCG den Stoffwechsel ankurbeln und die Fettverbrennung fördern kann, was es zu einem beliebten Bestandteil vieler Diäten und Nahrungsergänzungsmittel macht. Dies ist besonders in der westlichen Welt relevant, wo Fettleibigkeit ein wachsendes Gesundheitsproblem darstellt.

EGCG wird auch für seine neuroprotektiven Eigenschaften geschätzt. Es gibt Hinweise darauf, dass dieses Antioxidans die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann und somit das Gehirn direkt vor oxidativem Stress schützt. Dies könnte dazu beitragen, das Risiko von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson zu reduzieren.

Ein praktisches Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie trinken täglich ein oder zwei Tassen grünen Tee. Die darin enthaltene Menge an EGCG könnte ausreichen, um nicht nur Ihre antioxidative Kapazität zu erhöhen, sondern auch entzündungshemmende und kardioprotektive Wirkungen zu entfalten. Diese regelmäßige Gewohnheit könnte langfristig dazu beitragen, Ihr Risiko für chronische Krankheiten zu verringern und Ihre allgemeine Gesundheit zu verbessern.

Abschließend lässt sich sagen, dass EGCG aufgrund seiner vielfältigen gesundheitlichen Vorteile ein unglaublich wertvolles Molekül ist. Ob es nun darum geht, das Herz zu schützen, Entzündungen zu bekämpfen oder die kognitive Gesundheit zu erhalten – dieses Antioxidans ist ein wesentlicher Bestandteil der gesundheitsfördernden Wirkungen von grünem Tee und hat einen festen Platz in der modernen Forschung gefunden.

 

Quellen:

  1. Tachibana, H. (2009). Green tea polyphenol sensing. Proceedings of the Japan Academy, Series B, 85(9), 363-373. DOI: 10.2183/pjab.85.363.
  2. Fujiki, H., & Suganuma, M. (2002). Green tea and cancer prevention. Proceedings of the Society for Experimental Biology and Medicine, 220(4), 229-233. DOI: 10.1046/j.1525-1373.1999.d01-133.x.
  3. Kuriyama, S. (2006). Green tea consumption and mortality due to cardiovascular disease, cancer, and all causes in Japan: the Ohsaki study. Journal of the American Medical Association, 296(10), 1255-1265. DOI: 10.1001/jama.296.10.1255.
  4. Hodgson, J. M., & Croft, K. D. (2006). Tea flavonoids and cardiovascular health. Molecular Aspects of Medicine, 31(6), 495-502. DOI: 10.1016/j.mam.2010.09.004.
  5. Wolfram, S. (2007). Effects of green tea and EGCG on cardiovascular and metabolic health. Journal of the American College of Nutrition, 26(4), 373S-388S. DOI: 10.1080/07315724.2007.10719629.

 

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