Astaxanthin: Ein starkes Antioxidans, das in bestimmten Algen und Meeresfrüchten vorkommt und für seine potenziellen Anti-Aging-Effekte bekannt ist.

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Astaxanthin - ein unbekannter Goliat 

Astaxanthin mag vielleicht nicht so bekannt sein wie andere Antioxidantien wie Vitamin C oder E, doch es besitzt eine außergewöhnliche Kraft, die es zu einem herausragenden Molekül im Bereich der Gesundheit und Langlebigkeit macht. Ursprünglich wurde Astaxanthin in der Haematococcus pluvialis-Alge entdeckt, wo es als Schutzmechanismus gegen Umwelteinflüsse dient. Diese Alge wird häufig von Lachsen und Krebstieren gefressen, denen sie ihre leuchtend rote Farbe verleiht. Daher findet man Astaxanthin in hoher Konzentration auch in Lachs, Krill und Garnelen.

Doch was macht Astaxanthin so besonders? Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es eines der stärksten natürlichen Antioxidantien ist. Studien zeigen, dass es eine bis zu 6.000-fach höhere antioxidative Wirkung als Vitamin C und eine bis zu 550-fach höhere Wirkung als Vitamin E hat. Antioxidantien sind Substanzen, die freie Radikale neutralisieren – instabile Moleküle, die die Zellen schädigen und den Alterungsprozess beschleunigen können.

Ein beeindruckendes Beispiel für die Wirkung von Astaxanthin stammt aus einer Studie, die 2002 in Japan durchgeführt wurde. Forscher gaben einer Gruppe von Probanden täglich Astaxanthin-Präparate und stellten fest, dass sich ihre Hautelastizität und Feuchtigkeit signifikant verbesserten. Darüber hinaus wurde eine Reduktion von Falten und feinen Linien beobachtet, was die Annahme stützt, dass Astaxanthin einen positiven Einfluss auf die Hautalterung hat.

Astaxanthin hat jedoch nicht nur kosmetische Vorteile. Dr. Debasis Bagchi, ein bekannter Forscher im Bereich der Ernährungswissenschaften, hat in seinen Studien gezeigt, dass Astaxanthin auch das Immunsystem stärken, die Herzgesundheit verbessern und Entzündungen reduzieren kann. Ein weiterer bedeutender Aspekt ist seine Fähigkeit, die Zellmembranen vor oxidativem Stress zu schützen. Dieser Schutz ist besonders wichtig, da oxidativer Stress eine zentrale Rolle bei vielen altersbedingten Krankheiten wie Herzkrankheiten, Alzheimer und Diabetes spielt.

Ein praktisches Beispiel aus dem Alltag, um die Wirkung von Astaxanthin zu verdeutlichen: Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Lachs, der gegen die starke Strömung eines Flusses schwimmt. Diese unglaubliche Ausdauer und Kraft haben Lachse unter anderem ihrem hohen Astaxanthin-Gehalt zu verdanken, der ihre Muskeln vor oxidativem Stress schützt und ihnen ermöglicht, diese Herausforderung zu meistern. In ähnlicher Weise kann Astaxanthin auch dem menschlichen Körper helfen, den täglichen Stress besser zu bewältigen und gleichzeitig den Alterungsprozess zu verlangsamen.

Astaxanthin wird auch in der Sporternährungsindustrie immer beliebter. Athleten und Fitnessbegeisterte nehmen es oft ein, um ihre Erholungszeiten zu verkürzen und ihre Leistung zu verbessern. Das liegt daran, dass Astaxanthin die Mitochondrien – die Energiezentren der Zellen – schützt und deren Effizienz steigert, was zu mehr Energie und Ausdauer führt.

Im Bereich der Longevity-Forschung wird Astaxanthin als eine der vielversprechendsten Substanzen betrachtet. Wissenschaftler wie Dr. Robert J. Corish haben betont, dass regelmäßige Einnahme von Astaxanthin nicht nur das allgemeine Wohlbefinden verbessern, sondern auch das Risiko für altersbedingte Krankheiten senken könnte. Ein faszinierender Aspekt ist seine Fähigkeit, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, was bedeutet, dass es auch das Gehirn direkt vor oxidativem Stress schützen kann – ein potenzieller Vorteil im Kampf gegen neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer.

Unterschied zwischen Astaxanthin und anderen Antioxidantien:

Astaxanthin sticht unter den Antioxidantien nicht nur durch seine hohe Wirksamkeit hervor, sondern auch durch seine einzigartige Fähigkeit, sowohl in wasser- als auch in fettlöslichen Umgebungen zu wirken. Dies bedeutet, dass es die Zellen umfassend schützen kann, was andere Antioxidantien nicht in gleicher Weise leisten können. Während Vitamin C hauptsächlich wasserlöslich ist und Vitamin E fettlöslich, bietet Astaxanthin den Vorteil, in beiden Umgebungen effektiv zu sein, was es zu einem wertvollen Schutz für nahezu jede Zelle im Körper macht.

 

Quellen:

  1. Bagchi, D., & Preuss, H. G. (2014). Phytopharmaceuticals in Cancer Chemoprevention. CRC Press. DOI: 10.1201/b16854
  2. Ambati, R. R., Phang, S. M., Ravi, S., & Aswathanarayana, R. G. (2014). Astaxanthin: Sources, extraction, stability, biological activities and its commercial applications—A review. Marine Drugs, 12(1), 128-152. DOI: 10.3390/md12010128
  3. Karppi, J., Rissanen, T. H., Nyyssönen, K., Kaikkonen, J., & Salonen, J. T. (2007). Effects of astaxanthin supplementation on lipid peroxidation. International Journal for Vitamin and Nutrition Research, 77(1), 3-11. DOI: 10.1024/0300-9831.77.1.3
  4. Higuera-Ciapara, I., Félix-Valenzuela, L., & Goycoolea, F. M. (2006). Astaxanthin: A review of its chemistry and applications. Critical Reviews in Food Science and Nutrition, 46(2), 185-196. DOI: 10.1080/10408390590957188

 

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