Als Telomere werden die Enden der Chromosomen bezeichnet, die sich mit jedem Zellzyklus verkürzen und mit dem Altern in Verbindung stehen.

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Telomere – Schutzkappen mit besonderer Bedeutung

Stell dir vor, deine Chromosomen sind wie Schnürsenkel, die ohne ihre Endkappen (die Telomere) nach und nach ausfransen würden. Die Telomere schützen die genetische Information vor Abnutzung und verhindern, dass Chromosomen miteinander verschmelzen oder genetisches Material verloren geht. Bei jeder Zellteilung jedoch verkürzen sich diese Telomere ein wenig, bis sie schließlich so kurz sind, dass die Zelle aufhört, sich zu teilen – ein Zustand, der als Zellseneszenz bekannt ist.

Die Verkürzung der Telomere wird als ein wichtiger Marker des biologischen Alters betrachtet. In der Tat haben Forscher herausgefunden, dass Menschen mit kürzeren Telomeren ein höheres Risiko für eine Vielzahl von altersbedingten Krankheiten haben, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und bestimmte Krebsarten. Dies hat zu einem wachsenden Interesse an Strategien geführt, die darauf abzielen, die Telomerverkürzung zu verlangsamen und dadurch das Leben zu verlängern.

Ein Beispiel aus der Praxis ist die Forschung zur Telomerase, einem Enzym, das in der Lage ist, Telomere zu verlängern und somit den Alterungsprozess auf zellulärer Ebene zu verlangsamen. Studien, die an Kulturen wie den Bewohnern der Blue Zones durchgeführt wurden, zeigen, dass Lebensstile, die reich an gesunder Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität und Stressreduktion sind, mit längeren Telomeren und einer höheren Lebenserwartung in Verbindung gebracht werden.

Forscher wie Elizabeth Blackburn, die 2009 den Nobelpreis für ihre Entdeckung der Telomerase erhielt, betonen die Bedeutung von Telomeren als Schlüssel zu einem langen und gesunden Leben. Blackburns Arbeit hat die Tür zu neuen Möglichkeiten geöffnet, wie wir das Altern auf molekularer Ebene beeinflussen können.

 

Quellen:

  1. Blackburn, E. H., & Epel, E. S. (2017). The telomere effect: A revolutionary approach to living younger, healthier, longer. Grand Central Life & Style.
  2. López-Otín, C., Blasco, M. A., Partridge, L., Serrano, M., & Kroemer, G. (2013). The hallmarks of aging. Cell, 153(6), 1194-1217.
  3. Shalev, I. (2012). Early life stress and telomere length: Investigating the connection and possible mechanisms. Bioessays, 34(11), 943-952.

 

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