Dunkle Schokolade: Reich an Antioxidantien und Polyphenolen, kann gesundheitliche Vorteile bieten und das Altern positiv beeinflussen.

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Süsse Versuchung mit Vorteilen – ein Stück dunkle Schokolade

Dunkle Schokolade wird oft als Genussmittel betrachtet, aber in den letzten Jahren hat die Wissenschaft gezeigt, dass sie weit mehr als nur eine leckere Versuchung ist. Vor allem durch ihre hohen Gehalte an Antioxidantien und Polyphenolen wird dunkle Schokolade zunehmend als ein Lebensmittel mit potenziellen gesundheitlichen Vorteilen angesehen, die weit über den Genuss hinausgehen.

Polyphenole, insbesondere Flavonoide, die in dunkler Schokolade reichlich vorhanden sind, wirken als starke Antioxidantien. Diese Verbindungen schützen die Zellen vor oxidativem Stress, einem der Hauptfaktoren, die das Altern und die Entstehung von Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs fördern. Der regelmäßige Verzehr von dunkler Schokolade kann daher dazu beitragen, das Risiko für diese Erkrankungen zu senken.

Ein besonders anschauliches Beispiel für die Wirkung von dunkler Schokolade stammt aus einer Studie, die auf der italienischen Insel Sardinien durchgeführt wurde, einer der sogenannten "Blue Zones" – Regionen, in denen die Menschen außergewöhnlich lange und gesunde Leben führen. Die Studie zeigte, dass der moderate Konsum von dunkler Schokolade in Kombination mit anderen traditionellen mediterranen Ernährungsgewohnheiten möglicherweise zu der bemerkenswerten Langlebigkeit der sardischen Bevölkerung beiträgt. Es stellte sich heraus, dass die in der Schokolade enthaltenen Flavonoide das Herz-Kreislauf-System schützen und die Gefäßgesundheit fördern, was zu einer verbesserten Lebensqualität im Alter führen kann.

Ein weiterer Forscher, Dr. Norman Hollenberg von der Harvard Medical School, hat eine umfassende Studie zu den Kuna-Indianern in Panama durchgeführt, die traditionell viel Kakao konsumieren. Seine Forschung ergab, dass diese Bevölkerung, die regelmäßig Kakao trinkt, ein signifikant geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweist als andere Populationen. Der hohe Flavonoidgehalt des Kakaos, der Hauptbestandteil dunkler Schokolade, wurde als Schlüsselfaktor für diesen schützenden Effekt identifiziert.

Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass dunkle Schokolade positive Auswirkungen auf die Gehirnfunktion haben kann. Studien haben gezeigt, dass die Flavonoide in dunkler Schokolade die Durchblutung des Gehirns verbessern, was nicht nur die kognitive Funktion im Alter unterstützt, sondern auch das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer verringern könnte. Diese Erkenntnisse wurden in einer Studie von Forschern der University of Nottingham bestätigt, die herausfanden, dass der Verzehr von dunkler Schokolade die Gehirnaktivität in Bereichen, die mit Lernen und Gedächtnis verbunden sind, erhöhen kann.

Neben den Flavonoiden enthält dunkle Schokolade auch andere gesundheitsfördernde Substanzen wie Theobromin, das eine leicht stimulierende Wirkung hat und das Herz-Kreislauf-System unterstützen kann. Auch Magnesium, das in dunkler Schokolade reichlich vorhanden ist, spielt eine wichtige Rolle bei der Muskel- und Nervenfunktion, was besonders im Alter von Bedeutung ist.

Es ist wichtig zu beachten, dass die gesundheitlichen Vorteile von dunkler Schokolade am stärksten in Sorten mit einem hohen Kakaoanteil (70% oder mehr) zum Tragen kommen. Diese Schokoladen enthalten weniger Zucker und mehr der wertvollen Flavonoide und Antioxidantien. Ein gelegentlicher Genuss von dunkler Schokolade kann also nicht nur den Gaumen erfreuen, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur langfristigen Gesundheit leisten.

Ein anschauliches Beispiel aus dem Alltag: Wenn man abends Lust auf etwas Süßes hat, könnte eine kleine Menge dunkler Schokolade nicht nur den Heißhunger stillen, sondern auch das Herz schützen und den Geist beleben. Eine bewusste Entscheidung für dunkle Schokolade könnte also eine kleine, aber wirkungsvolle Änderung im Lebensstil sein, die mit der Zeit erhebliche gesundheitliche Vorteile bringt.

 

Quellen:

  1. Buijsse, B., Feskens, E. J., Kok, F. J., & Kromhout, D. (2006). Cocoa intake, blood pressure, and cardiovascular mortality: the Zutphen Elderly Study. Archives of Internal Medicine, 166(4), 411-417. DOI: 10.1001/archinte.166.4.411.
  2. Hollenberg, N. K., & Martinez, G. (2010). Kuna studies: a historical overview. Journal of Cardiovascular Pharmacology, 56(4), 342-345. DOI: 10.1097/FJC.0b013e3181ed839b.
  3. Desch, S., Schmidt, J., Kobler, D., Sonnabend, M., Eitel, I., Sareban, M., ... & Schuler, G. (2010). Effect of cocoa products on blood pressure: systematic review and meta-analysis. American Journal of Hypertension, 23(1), 97-103. DOI: 10.1038/ajh.2009.213.
  4. Francis, S. T., Head, K., Morris, P. G., & Macdonald, I. A. (2006). The effect of flavanol-rich cocoa on the fMRI response to a cognitive task in healthy young people. Journal of Cardiovascular Pharmacology, 47(Suppl 2), S215-S220. DOI: 10.1097/00005344-200606001-00011.

 

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