Curcumin ist der aktive Bestandteil von Kurkuma, bekannt für seine starken entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften.

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Kurkuma`s Curcumin

Curcumin, das leuchtend gelbe Pigment in Kurkuma, hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit in der wissenschaftlichen Gemeinschaft und der Öffentlichkeit auf sich gezogen. Es ist nicht nur für das charakteristische Aussehen von Curry verantwortlich, sondern auch für eine beeindruckende Palette von gesundheitlichen Vorteilen, die es zu einem der am intensivsten erforschten natürlichen Verbindungen gemacht haben.

Die Geschichte von Curcumin reicht weit zurück, besonders in Indien, wo Kurkuma seit mehr als 4.000 Jahren in der ayurvedischen Medizin verwendet wird. Die Pflanze, die ursprünglich aus Südasien stammt, wurde in der traditionellen Medizin zur Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt, von Verdauungsproblemen bis hin zu entzündlichen Erkrankungen. Doch es war die moderne Wissenschaft, die das Potenzial von Curcumin wirklich beleuchtete.

Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften von Curcumin ist seine Fähigkeit, Entzündungen zu bekämpfen. Chronische Entzündungen sind mit einer Vielzahl von altersbedingten Krankheiten verbunden, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer. Curcumin wirkt, indem es mehrere Moleküle blockiert, die Entzündungen im Körper fördern, wie zum Beispiel das Transkriptionsprotein NF-κB. Diese entzündungshemmende Wirkung macht Curcumin zu einem vielversprechenden Mittel in der Prävention und Behandlung von Krankheiten, die mit chronischen Entzündungen verbunden sind.

Ein Beispiel aus dem echten Leben: Stellen Sie sich vor, Ihr Körper ist ein Haus und Entzündungen sind wie ein unerwünschter Wasserschaden. Wenn dieser Schaden unbehandelt bleibt, kann er langsam, aber sicher die Struktur Ihres Hauses untergraben. Curcumin wirkt wie ein Reparaturteam, das den Schaden eindämmt und verhindert, dass er sich ausbreitet, sodass Ihr Haus stark und stabil bleibt.

Neben seinen entzündungshemmenden Eigenschaften ist Curcumin auch ein starkes Antioxidans. Antioxidantien sind Moleküle, die freie Radikale neutralisieren – instabile Moleküle, die Zellen schädigen und den Alterungsprozess beschleunigen können. Curcumin schützt nicht nur die Zellen vor diesen schädlichen Molekülen, sondern hilft auch, die körpereigenen antioxidativen Enzyme zu aktivieren, was die körpereigene Abwehr noch weiter stärkt.

Interessanterweise zeigen Studien, dass Curcumin auch eine positive Wirkung auf das Gehirn haben kann. Forscher wie Dr. Gary Small von der UCLA haben festgestellt, dass Curcumin möglicherweise das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen verringern könnte, indem es die Bildung von Beta-Amyloid-Plaques hemmt, die mit Alzheimer in Verbindung gebracht werden. In einer klinischen Studie zeigten Teilnehmer, die Curcumin einnahmen, nach 18 Monaten eine signifikante Verbesserung ihres Gedächtnisses und ihrer Aufmerksamkeit im Vergleich zu denen, die ein Placebo erhielten.

Ein weiteres faszinierendes Beispiel für die Wirkung von Curcumin ist seine Anwendung in der Krebsforschung. Dr. Bharat Aggarwal von der University of Texas war einer der Pioniere, die Curcumin auf seine krebshemmenden Eigenschaften hin untersuchten. Seine Forschungen zeigten, dass Curcumin das Wachstum von Krebszellen hemmen und sogar deren Apoptose (programmierter Zelltod) fördern kann. Dies hat zu einem wachsenden Interesse an Curcumin als unterstützende Therapie in der Krebsbehandlung geführt.

Allerdings gibt es eine Herausforderung bei der Nutzung von Curcumin: seine geringe Bioverfügbarkeit. Das bedeutet, dass unser Körper es nur in sehr begrenztem Umfang aufnehmen kann, wenn es allein eingenommen wird. Um dieses Problem zu umgehen, haben Forscher verschiedene Strategien entwickelt, wie die Kombination von Curcumin mit Piperin (einem Bestandteil von schwarzem Pfeffer), das die Bioverfügbarkeit um bis zu 2000 % steigern kann. Solche Kombinationen werden in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet, um die Wirksamkeit von Curcumin zu maximieren.

Insgesamt ist Curcumin ein bemerkenswerter natürlicher Wirkstoff, der das Potenzial hat, die Gesundheit in vielerlei Hinsicht zu fördern. Seine entzündungshemmenden, antioxidativen und neuroprotektiven Eigenschaften machen es zu einem wertvollen Mittel in der modernen Medizin und der präventiven Gesundheitsfürsorge.

 

Quellen:

  1. Aggarwal, B. B., Sundaram, C., Malani, N., & Ichikawa, H. (2007). Curcumin: the Indian solid gold. Advances in experimental medicine and biology, 595, 1-75. DOI: 10.1007/978-0-387-46401-5_1.
  2. Goel, A., Kunnumakkara, A. B., & Aggarwal, B. B. (2008). Curcumin as "Curecumin": from kitchen to clinic. Biochemical pharmacology, 75(4), 787-809. DOI: 10.1016/j.bcp.2007.08.016.
  3. Small, G. W., Siddarth, P., Li, Z., Miller, K. J., Ercoli, L. M., Emerson, N. D., ... & Bookheimer, S. Y. (2018). Memory and brain amyloid and tau effects of a bioavailable form of curcumin in non-demented adults: A double-blind, placebo-controlled 18-month trial. The American Journal of Geriatric Psychiatry, 26(3), 266-277. DOI: 10.1016/j.jagp.2017.10.010.
  4. Shoba, G., Joy, D., Joseph, T., Majeed, M., Rajendran, R., & Srinivas, P. S. (1998). Influence of piperine on the pharmacokinetics of curcumin in animals and human volunteers. Planta medica, 64(04), 353-356. DOI: 10.1055/s-2006-957450.

 

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